Rohschafttest, Blankschafttest (Vergleichsmethode)

 

Der Rohschafttest bzw. Blankschafttest dient dazu, den dynamischen Spinewert des Pfeils, sowie die Postion des Nockpunktes zu überprüfen.
Es gibt verschiedene Herangehensweisen an den Rohschafttest. Die Vergleichsemthode eignet sich eher für das Feintuning. Das Prinzip bleibt jedoch immer gleicht: Aus der Abweichung des Rohschaftes von der Gruppe, bzw. von einer Mittellinie, werden Rückschlüsse auf Spinwert und Position des Nockpunktes gezogen.

 

Vorbereitung:

 

Zur Durchführung des Blankschafttest werden mindestens 3 fertig befiederte und ein unbefiederter Pfeil benötigt. Die Pfeile müssen ansonsten alle völlig identisch sein.
Beim unbefiederten Pfeil wird am Rohschaft das Gewicht der Federn idealerweise durch Isolierband oder ähnliches ersetzt.
Die Standhöhe muss richtig eingestellt sein, der Nockpunkt sollte bereits annähernd an der passenden Stelle sitzen.
Dein Bewegungsablauf sollte prinzipiell schon sauber genug sein, damit Du ordentlich gruppieren kannst.

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Durchführung

 

Den ersten Blankschafttest solltest Du auf kürzere Entfernung durchführen. Zuerst schießt Du die drei befiederten, dann den unbefiederten Pfeil. Je nachdem wo der unbefiederte Pfeil im Verhältnis zur Gruppe landet, sagt Dir der Rohschafttest ob Dein Pfeil zu hart oder zu weich ist und ob Dein Nockpunkt passt.
Du solltest den Blankschafttest jedoch mehrmals und dann auch auf weitere Entfernungen durchführen um sicher sein zu können, dass die Abweichung tatsächlich am Pfeil und nicht an Dir selbst liegt.

 

Auswertung

 

Die Abweichung des Rohschaftes von der Gruppe sagt Dir nun folgendes:

  • Rohschaft zu hoch=Nockpunkt zu niedrig
  • Rohschaft zu tief=Nockpunkt zu hoch

Beim Rechtshandbogen, beim Linkshandbogen ist es umgekehrt:

  • Rohschaft zu weit links=Spine zu hart
  • Rohschaft zu weit rechts=Spinewert zu weich

(Anders gesagt: Weicht der Pfeil auf die Seite des Bogens ab, auf der er aufgelegt wurde, ist er zu hart. Weicht er in die entgegensetzte Richtung ab ist er zu weich)

Sitzt der Pfeil in der Gruppe, passen Spinewert und Nockpunkt

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Korrekturen durchführen

 

Als Erstes solltest Du immer die Postion des Nockpunktes anpassen. Danach kümmerst Du Dich um den Spinewert. Bei der Korrektur gehst Du am besten schrittweise vor und veränderst immer nur eine Komponente und führst den Rohschafttest danach erneut durch. Hier eine kurze Übersicht was du machen kannst wenn Du durch den Rohschafttest herausgefunden hast, dass Dein Pfeil zu hart oder oder zu weich ist. Mehr dazu findest Du auch hier: https://intuitivbogen.at/dynamischer-spinewert-kalkulator 

Spine zu hart:

  • Schwerere Spitze verwenden
  • Schnellere/dünnere Sehne verwenden
  • Standhöhe verringern (innerhalb der Herstellerangabe)

Spine zu weich:

  • Leichtere Spitze verwenden
  • Langsamere/dickere Sehne verwenden
  • Standhöhe erhöhen (innerhalb der Herstellerangabe)
  • Pfeil kürzen

Alternative Methoden zur Durchführung von Blankschafttest/Rohschafttest

 

Es macht natürlich wenig Sinn die Vergleichsmethode mit befiederten Pfeilen durchzuführen, bevor der passende Schaft zumindest grob ermittelt ist. Idealerweise gehst Du wie folgt vor:

  • Ermitteln des in etwa benötigten Spinewertes mithilfe eines Spinewertrechners oder einer Faustformel.
  • Schäfte in der gewünschten Länge sowohl mit diesem Spinewert, als auch ein bis zwei Stufen härtere und weichere Schäfte besorgen.
  • Pfeilspitzen in unterschiedlichen Gewichten.
  • Die Rohschäfte auf ca. 15-20 Meter Entfernung auf eine gedachte oder auch reale Mittellinie ausschießen. Auch hier zuerst wieder den Nockpunkt anpassen.
  • Auf diese Weise ermittelst Du, mit welcher Schaft-Spitze Kombination Du letztendlich den besten Pfeilflug ohne Abweichung nach rechts oder links bekommst.

Unten findet Du noch ein Video zu dem Thema.

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