Armbrust am 3D Parcours? Vielleicht keine gute Idee…

 

Gelegentlich geschieht es, dass Leute am 3D Parcours mit einer Armbrust auftauchen. Auf vielen Anlagen, bzw. auch auf den Webseiten der Betreiber, ist auch der eindeutige Hinweis angebracht, dass Armbrüste verboten sind. 
Viele Leute fragen sich, warum eigentlich. Eine Armbrust funktioniert ja nach demselben Prinzip wie ein Bogen. Nur mit dem Unterschied, dass der Pfeil, bzw. Bolzen dabei auf einer Führung aufliegt und die Sehne mithilfe einer Sperrvorrichtung im gespannten Zustand fixiert wird. Gerade daraus ergibt sich jedoch ein wesentlich höheres Gefahrenpotential als beim Bogen.

Höheres Unfallrisiko bei der Armbrust durch unbeabsichtigtes Lösen

 

Es lässt sich nicht ausschließen, dass jemand die Armbrust in gespannten Zustand, mit eingelegtem Bolzen, von Ziel zu Ziel transportiert. Hierbei besteht aber natürlich die Gefahr, dass sich bei einem Sturz oder einfach auch durch Unachtsamkeit, unbeabsichtigt ein Schuss löst. Wodurch sich wiederum das Risiko für Fremd- und Eigengefährdung erhöht. 

Armbrust – rasch zerschossene 3D Ziele

 

Je nach Ausführung kommen Armbrüste meist mit wesentlich höheren Zuggewichten als Bögen daher. Logischerweise dringen Armbrustbolzen auch sehr tief in die jeweiligen Ziele ein, bzw. bei kleineren Zielen auch mit der Spitze ganz hindurch. Damit werden 3D Ziele natürlich wesentlich rascher zerschossen als bei der Verwendung eines Bogens. Das wäre aber vielleicht noch gar nicht das Hauptproblem, sondern es kommt dabei auch vor, dass Schützen ihre Bolzen einfach nicht mehr sauber aus dem Ziel bekommen. Sie werken dann wie wild herum und nehmen schlimmstenfalls ihr Messer zu Hilfe, um das Geschoss freizuschneiden. Ein solchermaßen behandeltes 3D Ziel ist dann natürlich hinüber… .

Compoundbogen erlaubt, aber Armbrust verboten?

 

Häufig taucht in diesem Zusammenhang auch die Frage auf, warum auf vielen 3D Parcours der Compoundbogen erlaubt, aber die Armbrust verboten ist. Denn auch Compoundbögen haben ja meist ein hohes Zuggewicht. 
In der Tat verbieten Parcoursbetreiber auch immer wieder mal Compoundbögen auf ihren Anlagen. Die Gründe sind im Prinzip dieselben wie oben aufgeführt, wenngleich beim Compoundbögen in den meisten Fällen weniger drastisch als bei der Armbrust. 
Mancherorts gehen die Überlegungen auch dorthin, den Parcoursverlauf für Compoundschützen gesondert anzupassen, so das dabei nur auf ausreichend massige Ziele geschossen wird. Möglicherweise ist dies auch eine Option für Parcoursbetreiber die das Armbrustschießen auf ihren Anlagen gestatten möchten. 

Ist die Armbrust eine Schusswaffe? Rechtliche Bedenken…

 

In Österreich gilt für die Armbrust dasselbe wie für den Bogen. Einen entsprechenden Artikel zum Bogen als Waffe findest du hier: https://intuitivbogen.at/ist-der-bogen-einen-waffe.

In Deutschland ist die Armbrust waffenrechtlich den Schusswaffen gleichgestellt, gehört aber zu den freien Waffen, wodurch keine Erlaubnis für den Erwerb, den Besitz, das Führen, den Handel und die Herstellung nötig ist. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Armbrust#Deutschland)

Inwiefern es in Österreich oder Deutschland bezüglich der für den Betrieb eines 3D Parcours nötigen, behördlichen Genehmigungen einen Unterschied macht, ob dort dann mit Bogen oder Armbrust geschossen wird, konnte ich bis dato nicht herausfinden. 
(Generell scheint es hier in Österreich kein wirklich einheitliches Verfahren bezüglich des Betriebes von 3D Parcours zu geben. Wenn du selbst einen Parcours betreibst und deine Erfahrungen mit mir teilen möchtest, freue ich mich, wenn du Kontakt mit mir aufnimmst.)

Gibt es 3D Parcours auf denen Armbrustschießen erlaubt ist?

 

Gute Frage. Beim Durchblättern der 3D Parcours in Niederösterreich, in der Wiki von Skillboard, bin ich nur über einen Parcours gestolpert, der in der Beschreibung mit „Armbrust erlaubt“ angegeben war: https://www.3dturnier.com/de/parcours/AT_2273_01 .
Wenn ihr mit der Armbrust auf einen 3D Parcours in eurer Nähe schießen wollt, dann empfehle ich euch dringend, vorher auf der Webseite des Betreibers nachzuschauen, bzw. im Vorfeld telefonisch nachzufragen.

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