Pfeil – Einfluss der Befiederung auf den Pfeil

 

Pfeil und Bogen gehen Hand in Hand. Das eine ist ohne dem anderen nutzlos. In diesem Beitrag geht es darum, welchen Einfluss die Art der Befiederung auf den Pfeilflug hat. 

Federn oder Vanes – wo ist der Unterschied, was ist besser?

 

Feder sind schlicht Federn, meist vom Truthahn, die gefärbt und in verschiedene Formen zugeschnitten werden.
Ein Vorteil von Federn liegt in ihrem geringeren Gewicht. Dadurch wird natürlich auch der Pfeil als Ganzes leichter und damit auch schneller. Außerdem legen sich Federn bei der Berührung anderer Gegenstände gut an. Streift das Geschoss also beim Abschuss den Bogen oder während des Fluges Hindernisse, wird er bei Verwendung von Federn weniger abgelenkt.
Ein Nachteil ist, dass sich Federn bei Nässe mit Wasser vollsaugen, was zu einem veränderten, unruhigeren Pfeilflug führt. 

Vanes sind Fähnchen aus einem durchgängigen Stück Kunststoff. Streifen das hintere Ende des Pfeils beim Abschuss am Bogen oder während des Fluges an Hindernissen, wird der Pfeil wesentlich stärker abgelenkt. Der Vorteil von Vanes besteht darin, dass sie sehr exakt und individuelle gefertigt werden können. Gute Vanes bleiben meist lange formstabil, während man bei Federn immer mit dem Ausreißen einzelner Federpartien rechnen muss. Vanes sind schwerer als Federn, bringen also ein höheres Pfeilgewicht und führen damit zu einem langsameren Pfeilflug.

Geübte Bastler können sich aus Rohfedern ihre eigene Befiederung basteln:

Einfluss der Federform auf den Pfeil

 

Prinzipiell gilt: Je mehr man hinten anklebt, desto höher ist auch die Bremswirkung, aber desto schneller wird der Pfeil stabilisiert.
Weiter ist es so, dass eine längere Befiederung stärker bremst als eine kürzere, dafür aber auch früher stabilisiert.
Eine Möglichkeit für eine Befiederung mit weniger Bremswirkung, aber schneller Stabilisierung wäre eine kurze, dafür aber hohe Feder. Eine solche Feder führt allerdings auch leicht zu einer Unwucht, wodurch der Pfeil erst recht wieder unruhig fliegt.

Aus obigen Gründen ist die Federform in aller Regel ein Kompromiss zwischen Höhe und Länge. Die Federform an sich – Shield, Parabol etc. spielt für den Pfeilfug keine Rolle. Was sich mit der Federform jedoch ändert, ist die Gesamtfläche der Feder. Wie oben erwähnt, bremst mehr Befiderungsmaterial auch mehr. Die Federform beeinflusst also den Pfeilflug durch das unterschiedliche Gewicht und die Fläche der Feder, nicht jedoch durch die Form an sich. 

Federn und Rotation des Pfeils

 

Die Befiederung trägt auch dazu bei den Pfeil in Rotation zu versetzen. Eine solche Rotation ist erwünscht, da sie das Geschoss im Flug stabilisiert. Die Rotation kann verstärkt werden, indem die Federn nicht parallel zum Pfeilschaft, sondern etwas schräg geklebt werden. 
Naturfedern weisen jedoch eine natürliche Krümmung nach links oder rechts auf, je nachdem von welchem Flügel sie stammen. Deswegen rotiert der Pfeil auch, wenn die Federn parallel zum Pfeilschaft stehen. Wichtig ist jedoch, dass entweder nur rechtsgewundene, oder nur linksgewundene Federn auf einem Pfeil verwendet werden. Ob der Pfeil jedoch nach rechts oder links rotiert, ist für die Stabilisierung egal. 

Die Leitfeder beim Bogenschießen

 

Prinzipiell gilt, dass beim Bogenschießen eine Feder waagrecht vom Bogen weg weisen sollte, während die anderen beiden Federn zum Bogen schauen. So soll sichergestellt werden, dass der Pfeil beim Abschuss möglichst wenig abgelenkt wird.
Allerdings ist die Ablenkung bei der Verwendung von Naturfedern, beim Schießen über das Bogenfenster oder die Hand, relativ gering, da sich diese sehr gut anlegen. Intuitive Schützen berichten häufig, dass sie eigentlich keinen Unterschied bei veränderter Federstellung bemerken.
Anders sieht dies bei Verwendung von Vanes aus. Pfeile werden durch Vanes wesentlich stärker abgelenkt als durch Federn. Allerdings ist das Schießen von Vanes ohne richtiger Pfeilauflage prinzipiell problematisch. Auch bei richtiger Leitfeder wird der Pfeil hier dennoch mehr oder weniger stark abgelenkt. Entsprechend sollten Pfeile mit Vanes über eine professionelle Pfeilauflage geschossen werden. In diesem Fall spielt die Stellung der Leitfeder dann natürlich eine wesentliche Rolle. 

Welche Befiederung für welches Einsatzgebiet

 

Hier gilt, dass ein für Langstrecken gedachter Pfeil mit weniger Befiederung auskommt, da er ja auch länger Zeit hat um sich zu stabilisieren. Umgekehrt muss sich ein Kurzstreckenpfeil möglichst schnell stabilisieren, weshalb hier eher eine höhere und längere Befiederung zum Einsatz kommt. 
Nun geschieht das intuitive Bogenschießen aber häufig auf 3D Parcours, wo sowohl sehr kurze, also auch sehr weite Distanzen zu bewältigen sind. Es bringt eher wenig, verschieden befiederte Pfeile zu verwenden, da es schwierig ist, sich abwechselnd auf das unterschiedliche Flugverhalten unterschiedlich befiederter Pfeile einzustellen. Entsprechend wählen die meisten intuitiven Schützen eine mittlere Befiederung für ihren Pfeil. Am verbreitetsten sind hier Federn mit einer Länge von 3 oder 4 Zoll und der handelsüblichen Höhe. 
Mit einem solchen Pfeil lassen sich 3D Parcours in aller Regel gut meistern.

Unten findest du noch ein Video zu dem Thema. Hier erfährst du mehr zum Einfluss der Pfeilspitze auf den Pfeil: https://intuitivbogen.at/pfeilspitze-beim-bogenschiessen-einfluss-auf-spinewert-und-pfeilflug

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