Das Wetter, Pfeil, Bogen und Schütze
Inhaltsverzeichnis
Das Wetter wirkt sich in vielfältiger Weise auf das Material beim Bogenschießen, sowie auch auf den Schützen selbst aus. Im Folgenden erfährst Du, was Du in Bezug auf das Wetter, Wärme, Kälte, Trockenheit, Feuchtigkeit beachten musst.
Wettereinflüsse auf den Pfeil
Hier muss natürlich wieder das Material unterschieden werden. Holzpfeile reagieren wesentlich sensibler auf das Wetter als Carbon- oder Aluminiumpfeile. Je nach Trocknungsgrad und abhängig davon, ob und wie es behandelt wurde, können Holzschäfte Feuchtigkeit im unterschiedlichen Ausmaß aufnehmen, bzw. auch wieder abgegeben. Sind Holzschäfte hier häufig großen Schwankungen unterworfen, werden sie auch häufig krumm. Weiter neigen vor allem Holzschäfte mit hohem Feuchtigkeitsgehalt dazu, im Winter spröde zu werden und leichter zu brechen.
Bezüglich Feuchtigkeit sind Carbon- und Aluminiumschäfte nicht anfällig. Sehr wohl jedoch, können sehr hohe oder niedere Temperaturen die Biegefestigkeit, bzw. das Biegeverhalten von Carbonpfeilen beeinflussen. Bei Hitze werden diese Pfeile etwas weicher, bei Kälte härter. Die Auswirkungen sind nicht all zu dramatisch, können aber von Präzisionsschützen wahrgenommen werden.
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Der Bogen bei kaltem und warmen Wetter
Ebenso wie der Pfeil, kann sich auch das Zuggewicht eines Bogens, bzw. sein Wurfverhalten ändern. Auch hier sind Bögen in traditioneller Bauweise wieder anfälliger, als Bögen mit laminierten Wurfarmen mit Holzkern oder Carbonwurfarmen. Laminierte Wurfarme/Carbonwurfarme werden bei Kälte etwas steifer und schwerer zu ziehen, bei Wärme etwas weicher und leichter. Auch hier sind die Unterschiede eher klein, aber anhand des Zuggewichts messbar. Ein Video von Hobin Rood dazu, findest Du am Ende des Artikels. Hierbei bringen die Wurfarme bei Kälte zwar mehr Zuggewicht auf die Waage, die Pfeilgeschwindigkeit nimmt jedoch ab, da sich die kalten Wurfarme nicht so schnell entspannen können wie die warmen Wurfarme.
Wettereinflüsse auf die Bogensehne
Dacron- und Fastflightsehnen sind prinzipiell ebenfalls wenig anfällig gegen Temperaturschwankungen. Bei sehr hohen Temperaturen dehnt die Sehne ein wenig nach, bei sehr niedrigen Temperaturen zieht sie sich etwas zusammen. Schwankungen der Luftfeuchtigkeit machen sich ebenfalls bestenfalls sehr leicht bemerkbar – Anhaltender Regen jedoch, macht auch die beste Kunststoff-Sehne irgendwann schwerer. Auch wenn das Material selbst kein Wasser aufnehmen kann, dringt Feuchtigkeit in die Zwischenbereiche und haftet am Sehnenmaterial an.
Bogenschießen bei Regen
Regen ist wohl das Wetter, welches so gut wie allen Bogenschützen am meisten auf den S… geht, wenn sie draußen schießen müssen. Bei anhaltendem Regen saugt sich die Sehne mit Wasser voll, ebenso die Federn, sofern nicht mit Vanes geschossen wird. Auch der Handschuh oder Fingertab werden nass, was zu Lösefehlern führen kann. Des Weiteren klebt dem Schützen irgendwann die Kleidung am Körper, was seine Bewegungsfreiheit einschränkt. Der Bogengriff wird natürlich ebenfalls rutschig.
Hier gilt es, Federn und Fingerschutz so lange trocken zu halten wie es eben geht. Auch sollte vor dem Schuss mehrmals kräftig an der Sehne gezupft werden, um etwas Feuchtigkeit herauszubekommen.
Das mit nasser Ausrüstung weniger Energie auf den Pfeil kommt, kann es vorkommen, dass die Pfeile bei Regenwetter zu hart werden und beim Rechtshandschützen nach links abgehen. Vor allem wennd er Spinewert von Haus aus nahe an der Grenze Richtung zu hart ist, kann Nässe hier ein Problem darstellen.
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Wie das Wetter auf den Schützen wirkt
Kälte führt – vor allem bei unzureichender Kleidung – zu einer Verhärtung der Muskeln. Der Bogenschütze wird bei kaltem Wetter im wahrsten Sinne des Wortes „steif“ und kann seinen Bewegungsablauf nicht mehr sauber durchführen.
Hitze führt einerseits schnell zu Dehydrierung und kann Kreislaufprobleme oder generell Abgeschlagenheit und Müdigkeit hervorrufen. Hier hilft ausreichendes Trinken und angepasste Kleidung – Sonnenbrand vermeiden! – sowie ausreichend Pausen.
Sonne kann blenden – also ist es sinnvoll immer eine Kappe oder ähnliches dabei zu haben.
Jegliche Wettererscheinungen, die als unangenehm empfunden werden, können die Konzentration und das Aktivierungsniveau beeinflussen. Entsprechend besteht ein wesentlicher Punkt im Umgang mit dem Wetter darin, sein mentales Setup entsprechend anzupassen.
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