Safety First (Platzreife/Parcoursreife)
Inhaltsverzeichnis
Hier findest Du die wichtigsten Informationen zum Safety-First Zertifikat, mit dem Du bei Bogensportanlagenbetreibern gegebenenfalls nachweisen kannst, über alle relevanten Sicherheitsregeln Bescheid zu wissen. Wenn Du die Safety-First Schulung machen möchtest, findest Du Termine dafür unter diesem Link: https://intuitivbogen.at/#sf. Die Schulung und Prüfung wird von einem ÖBSV-Übungsleiter durchgeführt, ich selber übernehme hier nur Vermittlung.
UPDATE 2023
Ab sofort habt ihr im Rahmen der Bogenmensch-Bogenschule die Möglichkeit, euch online über die Sicherheitsregeln zu informieren und kostenlos eine Prüfung abzulegen, für die ihr ein Zertifikat erhaltet. Hier gehts lang: https://bogenmensch.at/sicherheitsschulung Dies ist ein privates Angebot und hat nichts mit der ÖBSV Safety First zu tun.
Was genau ist Safety First?
Safety First ist ein Angebot des ÖBSV die über ÖBSV-Ausbilder, Vereinsobmänner und ÖBSV-Kooperationspartner abgewickelt wird. Mit Safety First stellt der Dachverband eine österreichweit einheitliche und vollständige Sicherheitsschulung zur Verfügung, deren positiver Abschluss vom Schützen durch das erhaltene Zertifikat nachgewiesen werden kann und in die Datenbank des ÖBSV eingetragen wird.
Safety First ist auch das erste Modul des rot-weiß-roten Pfeils – eine Ausbildung für Bogenschützen aus insgesamt 5 Modulen – die in weiterer Folge von Interessierten absolviert werden können.
Braucht man die Prüfung unbedingt um auf Bogensportanlagen schießen zu dürfen?
Betreiber von Bogensportanlagen legen im Rahmen ihres Hausrechts selbst fest, ob und welche Nachweise Schützen vorlegen müssen. Der ÖBSV, der als Fachverband keinen Gesetzescharakter hat, kann hier Empfehlungen und Anregungen geben, Bogensportanlagenbetreiber jedoch nicht gesetzlich zu Safety First verpflichten.
Derzeit steht in keinen mir bekannten Parcoursregeln, dass Schützen die Safety-First Prüfung abgelegt haben müssen. Auf Scheibenplätzen ist es – wie bisher auch schon – durchwachsen. Safety First ist in diesem Zusammenhang auch keine neue Erfindung, sondern löst die bisherige Platzreifeprüfung ab.
Meine Kritik an der Safety First
Meine persönliche Meinung:
Ich spreche mich ganz deutlich gegen jeden offenen oder versteckten Zwang und gegen jede irreführende Kommunikation in Bezug auf Safety First aus, sehe aber prinzipiell die Möglichkeit einer für alle unkompliziert(!) zugänglichen Sicherheitsschulung positiv. Leider ist die Safety-First vor allem für jene die sie anbieten sollten, nicht unkompliziert. Und zwar aus folgendem Grund:
Wer die Safety First anbieten möchte ist sowohl zur Zwangsmitgliedschaft als auch zur Zwangsausbildung beim ÖBSV verpflichtet!
Soll heißen: Wer die Safety-First seinen Kunden anbieten möchte, muss als Verein oder gewerblicher Anbieter Mitglied beim ÖBSV bzw. Kooperationspartner sein. Zusätzlich muss er mindestens den Übungsleiterkurs beim ÖBSV absolviert haben, was mitunter schon aufgrund der wenigen und zeitlich unflexiblen Angebote für viele ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Der ÖBSV begründet dies damit, auf diese Weise die Qualität seiner Ausbildung sichern zu wollen. Das ist nachvollziehbar, aber in Bezug auf die allgemeine Sicherheit nicht stichhaltig. Für die allgemeine Sicherheit, sind folgende Dinge wichtig:
- Der Schütze muss über die notwendigen Sicherheitsregeln Bescheid wissen
- Der Schütze muss in der Lage sein, den Bogen so zu bedienen, dass er dabei keine Gefahr für die anderen darstellt. (Ob er sich durch eine unvorteilhafte Schießtechnik selbst schadet, ist für die allgemeine Sicherheit nicht relevant)
Das theoretische Wissen über die Sicherheitsregeln – die ohnehin jeder Bogensportanlagenbetreiber auch ausschildern muss – kann einfach erklärt werden. Im praktischen Bereich reicht es, wenn der Schütze zeigt, dass er den Bogen ohne Gefahr für andere spannen und gerade aus schießen kann. Da bei der Safety-First der Theorieteil über einen online-Test abgefragt wird, ist also fraglich, welchen Grund die oben genannten Zwänge wirklich haben.
So oder so werden jene, die eine Mitgliedschaft beim ÖBSV – aus welchen Gründen auch immer – ablehnen, logischerweise auch die Safety-First nicht sonderlich begrüßen und als Grundlage für die Benutzung ihrer Anlagen wohl kaum ihren Platz/Parcoursregeln aufnehmen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Aspekt, dass Sicherheitsschulungen von Anfänger in Summe gerne angenommen werden – sofern sich Preis und Aufwand in Grenzen halten. Muss ich aber als gewerblicher Anbieten nun noch einen Übungsleiter hinzuziehen, der aber seinerseits wiederum keine Einträge in die ÖBSV-Datenbank vornehmen darf, weil dies laut ÖBSV Vereinen und Kooperationspartner vorbehalten ist, steigen zwangsläufig die Kosten für den Kunden.
Ich selbst bin einzig und allein aus dem Grund Kooperationspartner geworden, um die Safety First – da die Sicherheit ja ein wichtiges Thema für mich ist – anbieten zu können. Da ich jedoch kein Übungsleiter bin, sondern mich seit Jahren „nur“ als Autodidakt und im Austausch mit erfahrenen Schützen und Trainern weiterbilde und da mit Ende Oktober die „Gnadenfrist“ des ÖBSV, in der Vereinsobmännern Schützen ohne Prüfung eintragen können endet, frage ich mich, was mir die – auch nicht gerade kostengünstige – Kooperationspartnerschaft mit dem ÖBSV eigentlich bringt. Weder habe ich seit meinem Beitritt im Juli irgendwelche e-mail mit irgendwelchen Informationen zu irgendwelchen Themen erhalten, noch sehe ich sonst einen Vorteil. Und 286 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr für einen Link auf der ÖBSV-Webseite ist dann doch relativ teuer.
Alternative zur Safety-First des ÖBSV eventuell Mitte 2022
Falls der ÖBSV nun nicht tatsächlich so weit geht, auf den Gesetzgeber für eine gesetzliche Prüfungspflicht für Bogenschützen einzuwirken – kann, bzw. will ich mir nicht vorstellen, habe ich aber gerüchteweise mal gehört – steht es wie oben erwähnt jedem Bogensportanlagenbetreiber frei, nach welchen Kriterien er Schützen auf seine Anlagen lässt.
Es stellt sich also nach wie vor die Frage, wie eine freiwillige Sicherheitsschulung, welche von ALLEN Anbietern im Bogensport ohne MITGLIEDSZWANG den Kunden unkompliziert und dennoch qualitativ hochwertig angeboten werden kann, am besten umgesetzt werden könnte. Ich habe bereits Anfang 2021 mit der Erstellung eines Konzepts dafür begonnen, das Projekt aus Zeitmangel aber dann ruhen lassen. Sofern es sich zeitlich ausgeht, werde ich dieses Projekt wieder aufnehmen. Interessierte Anbieter aus dem gesamten deutschsprachigen Bogensportbereich, die dies unterstützen wollen, können sich gerne bei mir melden.
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