ÖBSV – Österreichischer Bogensportverein – ein Rad im Getriebe
Inhaltsverzeichnis
Der ÖBSV ist einer von rund 60 Sport-Fachverbänden in Österreich. Die Organisationsstrukturen im österreichischen Sport sind – sagen wir es mal so – unübersichtlich. Auf staatlicher Ebene sind die vier Bundesministerien für: Landesverteidigung und Sport, Unterricht-Kunst&Kultur, Gesundheit, Wissenschaft und Forschung beteiligt.
Auf nicht-staatlicher Ebene fungiert die Bundes-Sportorganisation als Dachorganisation. Der BSO sind direkt die drei Bundesdachverbände ASKÖ, ASVÖ und SPORTUNION untergeordnet.
Innerhalb dieses Netzwerks übernimmt der ÖBSV als Sport-Fachverband für den Bogensport eine Reihe von Aufgaben in Bereichen wie Förderung, Ausbildung, Organisation von Wettkämpfen und mehr.
Ideal während eines Lockdowns
Aufgaben des ÖBSV
Der österreichische Bogensportverband ÖBSV vertritt seine Mitgliedsvereine gegenüber oben genannten Institutionen, arbeitet mit internationalen Fachverbänden zusammen, nimmt eine ganze Reihe von Verwaltungsaufgaben wahr, sorgt für Aus- und Weiterbildungen, führt die Meisterschaften in Österreich durch, kümmert sich um die Anerkennung von Leistungen etc. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Muss oder darf jeder Verein Mitglied beim ÖBSV werden?
Nein, es existiert keine Zwangsmitgliedschaft für Bogenschießvereine beim ÖBSV. Zugleich müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden um als Verein Mitglied beim österreichischen Bogensportverband sein zu können. Wer allerdings beispielsweise eine Lizenz braucht, um bei bestimmten Bewerben mitschießen zu dürfen, kann dies nur über den Verein tun und dieser muss dafür den Antrag beim ÖBSV stellen. (Was es anscheinend unmöglich macht, dass freie Bogenschützen zu einer Lizenz kommen ohne dafür Mitglied in einem dem ÖBSV angehörigen Verein sein zu müssen.)
Probleme im Kopf?
Das Ding mit dem hässlichen Cover…
Welche Vorschriften darf der ÖBSV Vereinen und Bogenschützen machen?
Geht es um das Veranstalten offizieller Bewerbe und die Anerkennung von Leistungen, müssen sich Vereine und Schützen natürlich an die Vorgaben des ÖBSV halten. Weiter kann der ÖBSV die Mitgliedschaft von Vereinen natürlich auch an bestimmte Bedingungen knüpfen (siehe oben) und könnte diese im Prinzip auch erweitern. Die einzige Konsequenz, die er bei Nichteinhaltung dann allerdings setzen könnte, wäre der Ausschluss des Vereins aus dem ÖBSV.
Dies bedeutet, dass der ÖBSV beispielsweise nicht in der Position wäre, eine gesetzlich verpflichtende Platzreifeprüfung einzuführen oder irgendwelche anderen Bestimmungen zu erlassen die mehr als nur Empfehlungscharakter haben. Genauso wenig kann er Schützen natürlich vorschreiben welche Art des Bogenschießens sie zu pflegen haben etc. .
Ein weiterer Punkt der auf der ÖBSV-Webseite nachzulesen ist und der häufig nachgefragt wird:
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Der ÖBSV ist der alleinige Vertreter aller Bogenschützen gegenüber den staatlichen und öffentlichen Institutionen.
Ja und nein. Er ist es insofern, als das er eben als Fachverband in obiges Netzwerk eingebettet ist. Das bedeutet nicht, dass jeglicher Kontakt zu den genannten Institutionen gezwungenermaßen über den ÖBSV laufen muss. Wer beispielsweise Förderungen beantragen will, muss dies nicht zwangsläufig über den ÖBSV tun, sondern könnte sich auch selbst damit auseinandersetzen. Ebenso kann natürlich auch mit allen anderen Anliegen auf allen in einem demokratischen Staat möglichen Wegen an die zuständigen Stellen herangetreten werden.
Ob es natürlich sinnvoll ist, in solchen Angelegenheiten nicht die Unterstützung eines Fachverbandes, der ja für genau solche Aufgaben da ist, in Anspruch zu nehmen, steht wieder auf einem anderen Blatt.
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Wie wird der ÖBSV von den Bogenschützen im Breitensport wahrgenommen?
Bogenschießen als Breitensport ist heute wahrscheinliche die verbreitetste Form des Bogenschießens und damit auch der größte Zubringer für Bogenschießen als Leistungssport. Spricht man mit Breitensport-Bogenschützen, so geben sehr viele an, dass sie einfach nur Bogenschießen, weil sie Freude daran haben. Viele schießen zumindest ab und zu bei lokalen Turnieren nach Vereinsregeln mit, aber eher wenige interessieren sich ernsthaft dafür auch offizielle Bewerbe zu bestreiten.
Das Interesse am ÖBSV an sich ist bei Breitensport-Schützen eher gering ausgeprägt und die Meinungen tendieren zusammengefasst eher in die Richtungen: „Keine Ahnung was die machen, die sollen sich um ihre Angelegenheiten kümmern und mich in Ruhe lassen, interessiert mich nicht und ich lasse mir von denen ganz sicher nicht vorschreiben wie ich Bogen zu schießen habe.“
Anders gesagt: Der österreichische Bogensportverband wird eher als bürokratische Institution wahrgenommen, der Bogenschützen Vorschriften machen, bürokratische Normen einführen und den Breitensport streng reglementieren will – Also genau das machen möchte, was dem durchschnittlich freigeistigen Hobbybogenschützen zuwider ist.
Diesbezüglich besteht für den ÖBSV im Breitensport sicher noch einiges an Verbesserungsbedarf, falls er seine Leistungen auch aus diesem Bereich gewürdigt wissen willen.
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