Qualität statt Quantität beim Bogenschießen

Was man bei sehr vielen Bogenschützen sieht, ist quantitatives statt qualitatives Bogenschießen. Dies bedeutet, Schützen schießen sehr viele Pfeile, meist kurz hintereinander und achten dabei sehr wenig auf die Ausführung des Schussablaufes. Es läuft nach dem Prinzip: „Aber der nächste muss doch jetzt ins Gold/kill gehen!“
Natürlich müssen wir Bogenschützen zigtausende Schüsse abgeben, bis die Grundtechnik sitzt und wir wiederkehren treffen. Dennoch sollten wir bei jedem Schuss auf die Qualität des Schusses achten.

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Warum ist zu wenig Qualität beim Bogenschießen kontraproduktiv?

Prinzipiell werden mit jedem Schuss in unserem Gehirn Informationen gespeichert. Da der Bewegungsablauf beim Bogenschießen – auch bei Visierschützen – zum größten Teil intuitiv abläuft, ist es von Vorteil, wenn in unserem Kopf mehrheitlich qualitativ hochwertige Schüsse gespeichert sind. Dies ist natürlich eine sehr vereinfachte Darstellung von dem, was beim Bogenschießen – oder überhaupt beim Lernen neuer Inhalte – in unserem Gehirn geschieht. Nichtsdestotrotz ist dieses Prinzip zutreffend.
Jeder Bogenschütze, der schon einmal einen eingelernten Fehler erkannt und diesen in Folge auszubessern versucht hat, kennt die Schwierigkeiten, die damit einhergehen. Auch wenn der neue Bewegungsablauf an sich schon lange eingewöhnt ist, kommt es doch immer wieder vor, dass das Gehirn auf den alten, falschen Bewegungsablauf zurückgreift. Einmal gespeicherte Daten, insbesondere solche,  die sich auf Bewegungsabläufe beziehen, bleiben beinahe ewig bestehen. Das Gehirn löscht oder überschreibt solche Daten nicht einfach, wenn wir etwas Neues lernen, sondern bildet stattdessen neue, neurale Verknüpfungen, während einmal angelegte, neurale Verbindungen, sehr lange bestehen bleiben.
Mit Qualität statt Quantität beim Bogenschießen, sorgen wir also auch dafür, dass sich vermehrt die richtigen Bahnen in unseren Gehirn bilden.

Was bedeutet Qualität beim Bogenschießen?

Qualität beim Bogenschießen bedeutet, dass wir den Bewegungsablauf beim Bogenschießen so gut und sauber wie möglich ausführen. Was logisch klingt, wird oft nicht ausgeführt. Wenn der Fokus zu sehr auf dem Treffen anstatt auf der Bewegung liegt, machen wir unwillkürlich mehr Fehler, als wie, wenn wir uns bei jedem Schuss wirklich Zeit nehmen. Ein wesentlicher Punkt ist hier auch die Entspannung nach jedem Schuss, die bei sehr vielen Bogenschützen viel zu kurz kommt. Weiter ist sowohl unsere physische Ausdauer, als auch unsere Konzentrationsfähigkeit begrenzt. Wenn wir auf Qualität beim Bogenschießen achten heißt dies also auch, dass wir mit unseren Kräften haushalten müssen. Wenn wir merken, dass unser Körper zu müde wird um sauber zu schießen, oder dass unsere Konzentration nachlässt, sollten wir also eine Pause einlegen. Geht es auch danach nicht mehr, sollten wir das Bogenschießen an sich für diesen Tag sein lassen. 
Zwei Videos zu dem Thema findest Du unten noch.  

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