Welcher Bogen für Anfänger? Die Frage nach einem guten Anfängerbogen ist eine der häufigsten in meinen Einsteigerkursen. Das ist verständlich, immerhin steht eine große Bandbreite an Bögen zur Verfügung und bei moderatem Zuggewicht, eignen sich eigentlich alle auch für Anfänger.
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Der klassische Take-Down-Recurve Anfängerbogen
Inhaltsverzeichnis
Es gibt diese Anfängerbögen von vielen verschiedenen Herstellern. Ich empfehle sie allen Einsteigern, die sich noch nicht auf ein bestimmten anderen Bogentyp festgelegt haben.
Diese Recurvebögen haben ein einfaches Holzmittelteil und austauschbare Wurfarme mit Holzkern und Glaslaminat. Gewindebuchsen für Anbauten sind meist vorhanden, entsprechend kann bei Interesse auch mal das Schießen mit Visier, Button, Bogengewicht oder Stabi ausprobiert werden.
Vorteile vom Take-Down-Recurve Anfängerbogen
- Günstiger Preis: Ein solcher Einsteigerbogen ist mehrheitlich schon für deutlich unter €100,- zu haben.
- Die Kosten für neue Wurfarme bei diesen Anfängerbögen liegen meistens bei der Hälfte bis zwei Drittel des Gesamtpreises. Möchte man auf ein höheres Zuggewicht wechseln, sind die Kosten also überschaubar.
- Am Wurfverhalten dieser Bögen ist nichts auszusetzen. Bei passendem Pfeilsetup werfen sie sauber und zuverlässig genug, damit es die ersten paar Jahre nicht am Bogen liegt, wenn der Pfeil daneben geht.
- Gute Haltbarkeit: Die Anfängerbögen bekannter Marken werden seit Jahren, teils Jahrzehnten in Serie gefertigt. Da gibt es keine Experimente mehr, die Hersteller wissen, was sie da tun. Entsprechend selten hört man diesbezüglich von Bogen- oder Wurfarmbrüchen oder gar herausgerissenen Aufnahmen der Wurfarmschrauben. Wer also später auf einen anderen Bogen wechselt, wird sein Einsteigermodell noch lange als Leihbogen für Freunde, die mal zum Bogenschießen mitgehen wollen, verwenden können.
Nachteile vom Take-Down-Recurve Anfängerbogen
- Die Auswahl in Bezug auf das optische Design ist sehr begrenzt.
- Wer schwere Mittelteile schießen will, ohne sich ein Bogengewicht vorn ranzuschrauben, wird sich nach etwas anderem umsehen müssen.
Bögen, Zubehör & mehr
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Meine persönliche Empfehlung zum Anfängerbogen
Ich bin seit Jahren mit den Holzmittelteilen und Wurfarmen von CORE ARCHERY, die ich von meinem Bogenhändler Erich Fleck beziehe, sehr zufrieden.
Ich habe diese Bögen seit Jahren bei meinen Einsteigerkursen in Gebrauch. Da ich diese mobil anbiete, liegen die Bögen häufig im Auto – auch wenn es heiß ist. Ebenso kommt es manchmal vor, dass Kursteilnehmer vergessen, was ich ihnen zum Thema Leerschuss gesagt habe und einen solchen abgeben. Auch das haben die Bögen und Wurfarme bislang ohne Beschädigung weggesteckt. Und ja: Ich spanne diese Bögen seit Jahren über das Bein: vor jedem Kurs auf, danach wieder ab. Und ich habe bislang keinen Wurfarm verdreht. 😉
Anfängerbogen für Kinder
Die zweithäufigste Frage ist wahrscheinlich die, nach einem geeigneten Bogen für Kinder. Auch hier ist der oben genannte Bogentyp zu empfehlen, da es diese Take-Down Bögen auch in Kindergrößen gibt.
Was ich ebenfalls immer gerne empfehle, sind die einteiligen Rolan-Snake Recurvebögen aus Kunststoff. Er eignet sich auch für kleinere Kinder, die den Bogen gerne mal auch als “Nahkampfwaffe” einsetzen. Soll heißen: Die Dinger sind sehr robust. Sie werfen außerdem auch erstaunlich gut und können sowohl Rechtshand als auch Linkshand geschossen werden.
Für kleine Kinder sind außerdem noch die klassischen Kinderbögen mit verdicktem Griff sehr praktische. Siehe hier: https://amzn.to/3VBjSJS
Wer mit seinen Kindern handwerklich tätig werden und einen Bogen mit ihnen basteln möchte, sollte sich dieses Buch anschauen: https://amzn.to/3Ulnejl
Sonstige gute Anfängerbögen:
Und jetzt kommen wir zu eingangs angesprochenen Punkt: Wer bereits weiß, welchen Bogentyp er präferiert, kann natürlich auch gleich einen solchen kaufen. Ob es sich dabei um einen Langbogen, Hybridbogen, Compoundbogen, Reiterbogen oder sonst etwas handelt, ist im Prinzip irrelevant. Relevant beim Anfängerbogen ist vorwiegend das Zuggewicht: Es sollte nieder gewählt sein, da damit die Technik am leichtesten zu lernen ist. Die Krux an der Sache ist allerdings, dass sich bei einteiligen Bögen die Wurfarme nicht tauschen lassen, respektive bei höherpreisigen Take-Down Bögen die Wurfarme entsprechend teurer sind.
Weitere Infos, was Du beim Kauf eines Bogens für Einsteiger beachten solltest, findest Du hier: https://intuitivbogen.at/pfeil-und-bogen-einen-bogen-kaufen
Hände weg von Einsteigersets!
Die klassischen Einsteigerbögen werden häufig im Set gemeinsam mit Fingerschutz, Armschutz, Köcher, Pfeilen und zuweilen auch Tasche angeboten. Ich rate Anfängern prinzipiell davon ab, sich solche Sets im Internet zu bestellen. Warum?
Die Sets locken oft mit niedrigen Preisen. Diese kommen aber oft dadurch zustande, dass einem prinzipiell guten Bogen eher weniger optimales Zubehör beigelegt wird. (Es lohnt sich da auch immer, die Einzelpreise der Komponenten zu recherchieren und zu schauen, wie günstig das Angebot wirklich ist.)
In vielen Fällen bemerken Anfänger dann, dass ihnen ein anderer Finger- oder Armschutz lieber wäre oder sie lieber einen anderen Köcher hätten. Kurz gesagt: Wer billig kauft, kauft oft doppelt.
Pfeile für den Anfängerbogen
Das größte Problem bei diesen Sets stellen häufig die Pfeil dar. Welcher Pfeil zu einem Bogen passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Selbst wenn der Verkäufer die Pfeile auf das Zuggewicht des Bogens abstimmt, kann er dies nur für das angegebene Zuggewicht des Bogens bei Normauszug tun. Zieht der Käufer aber kürzer oder länger aus, ergibt sich hier bereits die erste Diskrepanz. Damit ist dann ebenfalls fraglich, ob die Peillänge zur Auszugslänge des Schützen passt…
Es klingt für den Einsteiger verlockend, sich einfach ein Set zu bestellen in der Erwartung, das würde dann schon alles passen. Gerade in der Pfeilthematik sollte sich jeder eher früher als später ein bisschen mit den Zusammenhängen auseinandersetzen. Wie das geht, erfährst Du hier: https://intuitivbogen.at/den-passenden-pfeil-finden-schritt-fuer-schritt-anleitung
Anfängerbogen beim lokalen Fachhändler oder online kaufen
Über die grundsätzlichen Vor- und Nachteile zwischen beiden Angeboten habe ich hier schon mal etwas geschrieben.
Prinzipiell würde ich aber gerade dem Anfänger raten, einen Fachhändler aufzusuchen – vorausgesetzt, es findet sich einer in erreichbarer Nähe. Die Preisunterschiede sind in der Regel marginal und teilweise ist der Fachhändler sogar günstiger als der Onlinehandel. Außerdem gibt’s im guten Fachhandel gratis Kaffee.
In diesem Sinne: Alle ins Gold, alle ins Blatt
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